Das Schreiben kann in der Tat ein sehr kraftvolles Werkzeug sein, um mit Trauer umzugehen. Es bietet die Möglichkeit, Gedanken und Gefühle zu ordnen und den Schmerz des Verlustes zu verarbeiten.
Anke Keil, die als Trauerbegleiterin und Schreibtherapeutin tätig ist, hat in ihrem Vormittagsseminar verschiedene Methoden vorgestellt, um mit dem Schreiben zu beginnen, selbst wenn uns die Worte fehlen.
Sie erklärte, was Akrostichon und Black Out Poetry sind, und inspirierte die Teilnehmer, ihre eigenen Gedanken und Erinnerungen aufs Papier zu bringen. Durch das kreative Schreiben kann man nicht nur die Trauer ausdrücken, sondern auch einen Schritt in Richtung Akzeptanz und innerer Ruhe machen.
Es wurden neue Begriffe formuliert für Beobachtungen, besondere Umstände, Verhaltensweisen, die die Trauer in das Leben der Menschen gebracht hat.
Der Alltagsstachel sticht zu, wenn der Trauernde gerade Einkäufe macht und abgelenkt ist und dann plötzlich die Lieblingsschokolade des Verstorbenen sieht. Oder der Vorbeistreichler, der nur vorübergeht und berührt, aber keine wirkliche Kontaktaufnahme wünscht. Oder der Trauertourist, der nicht betroffen ist, aber genaue Details über Familien und Beerdigungen wissen möchte. Reaktionen , die alle Trauernden schon erlebt haben.
Es war ein spannender Vormittag, bei dem die Teilnehmer am Ende überrascht waren, was sie alles schreiben konnten.