Wenn die Tage kürzer werden, die Sonne sich seltener zeigt, wird für viele trauernde Familien in der dunklen Jahreszeit der Verlust eines geliebten Menschen besonders spürbar. Diese Zeit bringt Stille und Rückzug und oft auch ein erneutes Aufbrechen des Schmerzes. Doch es gibt Wege, Licht in die Trauer zu bringen.
Die besondere Schwere der dunklen Monate
Im Herbst und Winter verändert sich nicht nur das Licht, sondern auch die Stimmung vieler Menschen. Für Trauernde verstärkt die Dunkelheit häufig Gefühle von Einsamkeit, Leere und Sehnsucht. Während andere die Adventszeit und das Weihnachtsfest mit Freude erwarten, kann diese Zeit für trauernde Familien eine Herausforderung sein. Alte Rituale fallen schwer, gemeinsame Erinnerungen schmerzen und dennoch bleibt die Frage: Wie kann man durch diese Zeit finden, ohne sich selbst zu verlieren?
Lichtmomente schaffen kleine Rituale der Erinnerung
Gerade in der dunklen Jahreszeit kann das bewusste Erinnern Kraft schenken. Ein Kerzenlicht am Abend, ein gemeinsames Fotoalbum oder ein Spaziergang zu einem besonderen Ort helfen, die Verbindung zu dem Verstorbenen lebendig zu halten. Auch Kinder profitieren von solchen Ritualen. Sie geben Sicherheit und zeigen, dass Trauer einen Platz im Familienleben haben darf. Manche Familien gestalten gemeinsam eine „Lichterzeit“: Jeden Abend wird eine Kerze entzündet, begleitet von einer kurzen Erinnerung oder einem Gedanken an den geliebten Menschen. So entsteht Wärme, Trost und Gemeinschaft, auch mitten in der Dunkelheit.

Gemeinschaft statt Rückzug
Trauer ist individuell, doch sie braucht Menschen, die mitfühlen. Besonders hilfreich ist es, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen – sei es in einer Trauergruppe, bei einem Gesprächskreis oder in einem geschützten Online-Forum.
Auch Freundinnen, Freunde und Verwandte können eine wichtige Stütze sein, wenn sie einfach da sind, zuhören und mittragen.
Sich selbst Gutes tun
Trauer kostet Kraft und die dunklen Monate zehren zusätzlich an den Energiereserven. Deshalb ist es wichtig, gut für sich zu sorgen: ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft, gesunde Ernährung und Pausen für die Seele. Musik, kreative Tätigkeiten oder das Schreiben können helfen, Gefühle auszudrücken.


Auch professionelle Unterstützung etwa durch Trauerbegleitung darf in Anspruch genommen werden. Sie bietet Raum, um Schmerz und Hoffnung nebeneinander bestehen zu lassen. Informieren Sie sich bei den Wolkenschiebern, die gerade in dieser Jahreszeit besondere Angebote für die ganze Familie haben.
Hoffnung finden – Schritt für Schritt
Die dunkle Jahreszeit erinnert daran, dass Licht und Schatten zum Leben gehören. Für trauernde Familien kann sie zu einer Zeit der Besinnung werden, einer Phase, in der neue Wege sichtbar werden, auch wenn sie klein beginnen.
Trauer wandelt sich, langsam und leise. Und mit jedem neuen Tag wächst die Gewissheit: Das Licht kehrt zurück außen wie innen.

Buchtipp
Zu diesem Thema empfehlen wir für trauernde Familien in der dunklen Jahreszeit das Buch von Melanie Garamin „Was bleibt ist Licht.“, arsEdition GmbH, 2021.
Ihr Sohn stirbt. Das Licht hat in ihrer Trauerzeit eine ganz besondere Bedeutung. Sie zeichnet Tiere, die immer ein Licht bei sich tragen. Die Tiere sind mal traurig, mal komisch, mal unwirklich und mal real und können die momentanen Gefühle der Autorin zeigen. Ein berührendes Buch, das die Traurigkeit nicht leugnet und sie ein wenig heller macht.



