Wir lieben unseren sonnigen, kindgerechten Wolkenschieberraum – mit seinen Kuscheltieren, Handpuppen und Spielsachen bietet er Kindern einen sicheren Ort zum Ankommen. Doch im Gespräch mit Jugendlichen merken wir immer wieder: Dieser Raum passt nicht ganz zu ihrer Lebenswelt. Aus dieser Erfahrung heraus entstand die Idee für einen eigenen Rückzugsort – unsere Trostoase.


Ein Raum, der Jugendlichen in Einzelgesprächen oder kleinen Gruppen Geborgenheit und einen geschützten Rahmen bietet. Hier können sie zur Ruhe kommen, Musik hören, einen Film schauen oder einfach spüren: Ich bin nicht allein mit meinem Verlust.
Ein Raum mit Atmosphäre für unsere Jugendlichen
Dank der finanziellen Unterstützung der Bürgerstiftung Gütersloh konnten wir diesen besonderen Ort verwirklichen. Im großen Seminarraum haben wir eine Wand einziehen lassen, neue Möbel angeschafft und liebevoll dekoriert. Herzstück ist ein gemütliches Sofa und eine gepolsterte Sitzbank – von den jüngeren Kindern bereits liebevoll „der Schokoriegel“ genannt. Entstanden ist ein halboffener, behaglicher Raum, den wir für Einzelbegleitungen, Jugendgruppen und Familiengespräche gleichermaßen nutzen können.


Jugendtrauer braucht eigene Wege
Jugendliche trauern anders als Kinder – und auch anders als Erwachsene. Während Kinder oft stückchenweise ihren Verlust verarbeiten, begreifen Jugendliche den Tod als existenzielle Herausforderung. Fragen nach dem Sinn, der Zukunft und der eigenen Identität rücken in den Vordergrund.
In dieser Phase ist es oft schwer, mit Gleichaltrigen darüber zu sprechen – auch, weil viele Freunde mit dem Thema überfordert sind. Deshalb ist es so wichtig, dass es Orte wie unsere Trostoase gibt.
Wir begegnen Jugendlichen auf Augenhöhe, hören zu, stellen Fragen und helfen, Worte für das Unsagbare zu finden. Viele beginnen mit Einzelgesprächen – und wenn die Zeit reif ist, wachsen sie in unsere Jugendgruppe hinein. Dort wird nicht nur gesprochen, sondern auch gemeinsam gelacht, gestaltet und kreativ gearbeitet.